Die Wertstoffsammler Soziale Netzwerke: Der Schlüssel zum beruflichen Erfolg?

Soziale Netzwerke: Der Schlüssel zum beruflichen Erfolg?

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Alexander Marquart
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Holger Koschek

Hat sich die Nutzung von beruflichen sozialen Netzwerken verändert hin zu einer Algorithmus-gelenkten Dauerbeschallung, die wahlweise nur noch nach Bestätigung oder gesellschaftlichem Bashing ausgerichtet ist?
Dieser Frage und einem subjektiven, historischen Abriss sind Alex und Holger nachgegangen und haben dabei den Nutzen von heutigen sozialen Plattformen für den beruflichen Werdegang beleuchtet.

Transkript:

00:01:08 Alexander Marquart: Ja, Hallo Holger.

00:01:09 Holger Koschek:

Hallo Alex, Na.

00:01:13 Alexander Marquart:

Was macht deine moderne Arbeitswelt?

00:01:16 Holger Koschek:

Meine moderne Arbeitswelt ist ja wieder der Kellerraum, der Altbekannte, der aber bei den Temperaturen schön kühl temperiert ist. Und?

00:01:29 Holger Koschek:

Ab und zu bin ich ja immer noch auf der Straße, nicht mehr ganz so viel wie im letzten Jahr. Das ist auch mal ganz angenehm, wieder eine gute Mischung zu haben. Ich war sehr viel unterwegs, ja.

00:01:35 Alexander Marquart:

Sind was viele unterwegs, ne.

00:01:40 Holger Koschek:

Der Nachteil ist, ich muss mir jetzt wieder bahntickets kaufen.

00:01:46 Alexander Marquart:

Ich wollt gerade sagen, früher da bannen für die Überholspur.

00:01:51 Alexander Marquart:

Aber mit dem ICE läuft es ja eh nicht immer so mit der Überholspur.

00:01:56 Alexander Marquart:

Das Abstellgleis.

00:01:57 Holger Koschek:

Doch bisher kannte ich nicht klagen, also was die Fahrten in diesem Jahr angeht. Und Mittwoch waren wir in in Köln und also Markus und ich und haben unser Intensivtraining für nachhaltige Teamentwicklung zum ersten Mal außerhalb Hamburgs gegeben. Das war sehr schön, das Training war toll, aber auch wir sind pünktlich in und pünktlich wieder zurückgekommen.

00:02:18 Holger Koschek:

Also kann ich da nicht klagen. Vielleicht genau.

00:02:19 Alexander Marquart:

Besser kann es ja nicht leiden. Ne, für mich ist auch die Zeit der großen Streiks, zumindest bei der Bahn jetzt erstmal vorbei.

00:02:28 Alexander Marquart:

Ich hab gehört, die Zeit der großen Baustellen steht auch wieder vor uns, zumindest bei so Hauptachsen zwischen Süden und Norden. Ich bin mal gespannt, wie stark mich das trifft werden.

00:02:37 Holger Koschek:

Aber das haben wir auf den Autobahnen genauso. Das heißt, es gibt keine wirklichen Alternativen und ich fahr ja gerne bahn, ich setz mich da rein und dann kann ich arbeiten, lesen, schlafen, ich hab die freie Wahl, im Auto hab ich sie nicht.

00:02:40 Alexander Marquart:

Ach du, nicht klar.

00:02:51 Holger Koschek:

Es hatte nicht bin beifahrern.

00:02:51 Alexander Marquart:

Definitiv.

00:02:53 Alexander Marquart:

Und, und das erinnert mich jetzt tatsächlich an eine Folge, die wir vor einem knappen Jahr gemacht haben, also das Thema Nachthaltigkeit hatten. Da hatten wir die CO 2 Bilanz ja auch mal beleuchtet zwischen online und physischen Termin und da kann ich mich noch dunkel dran erinnern, dass der CO 2 Fingerabdruck oder besser gesagt der Unterschied zwischen dem CO 2 Fingerabdruck des Autofahrens und der Bahn ungefähr bei dem Faktor 10 lag. Kann ich mich erinnern.

00:03:20 Holger Koschek:

Da erinnerst du dich an mehr als ich, aber.

00:03:24 Alexander Marquart:

Siehst du, Mensch.

00:03:25 Alexander Marquart:

Bin ich.

00:03:26 Alexander Marquart:

Ja genau, um dich immer auf Dinge zu retten, die wir.

00:03:29 Holger Koschek:

Erinnern Sie den da lange?

00:03:30 Holger Koschek:

Aufgenommen haben.

00:03:33 Holger Koschek:

Sehr schön.

00:03:35 Holger Koschek:

Ja, wie geht’s dir?

00:03:35

Genau.

00:03:36 Alexander Marquart:

Aber Ach du, ich bin jetzt auch zuhause. Bei uns ist das Wetter ein bisschen trüb, also insofern ist das mit dem Keller auch völlig in Ordnung, weil wenn es draußen hell wäre, wäre der Unterschied auch nicht groß.

00:03:50 Alexander Marquart:

Wenn ich sitze, ansonsten.

00:03:53 Alexander Marquart:

Bin ich auch wieder mehr zuhause? Das stimmt.

00:03:57 Alexander Marquart:

Hab gut Workshop beim Kunden gehabt, die Tage wo es um Restrukturierung geht, also da da passieren dann wieder Dinge vor Ort, das macht Spaß, das ist gut.

00:04:11 Alexander Marquart:

Ist aber auch natürlich ein bisschen wie eine Fahrerei, zumindest von mir aus, weil es ein bisschen im Norden des Landes ist.

00:04:15

Das ging.

00:04:18 Alexander Marquart:

Aber alles gut.

00:04:19 Holger Koschek:

Was für dich so der Norden des Landes ist, das kann ja alles mögliche sein perspektivisch.

00:04:22 Holger Koschek:

Also man.

00:04:23 Holger Koschek:

Ja, auch.

00:04:26 Alexander Marquart:

Oder?

00:04:27 Alexander Marquart:

Mannheim.

00:04:30 Alexander Marquart:

Ja, spielt ja ja auch schon Monaten. Nee, also mal wirklich nicht genau so, eher so wie mit gutem Gemüse irgendwie. Es muss regional sein, ne.

00:04:30 Holger Koschek:

Hey, du warst ja nicht gleich überfallen.

00:04:41 Alexander Marquart:

Ja du, ich habe uns mit Goethe zu sagen, eine Frage. Na Holger, wie hältst du es denn also nicht mit der Religion, aber mit den sozialen Medien? Ja, das ist mal ne Frage.

00:04:55 Holger Koschek:

Klassische klassische Berater Antwort. Es kommt ja darauf an. Genau, nee, tatsächlich.

00:04:58 Alexander Marquart:

Es kommt darauf an.

00:05:01 Holger Koschek:

Drauf an und es ist sicherlich etwas, mit dem ich mich in letzter Zeit mehr beschäftige, aus verschiedenen Gründen.

00:05:09 Holger Koschek:

Auch weil andere Menschen sich damit beschäftigen, in meinem Dunstkreis und mir dann von Algorithmen erzählen und wie ich dann auf linkedin posten soll, damit meine Beiträge eine möglichst große Reichweite bekommen.

00:05:27

Mhm.

00:05:29 Holger Koschek:

Ja, leg ihn überhaupt.

00:05:32 Holger Koschek:

Ist für mich mittlerweile die einzige ernstzunehmende Business Plattform.

00:05:39

So.

00:05:40 Holger Koschek:

Was ich jahrelang genutzt habe, ist gefühlt in der Versenkung verschweigen es wenn ich hab neulich, warum auch immer, dann noch mal reingeguckt und hatte das Gefühl, dass es jetzt nur noch so ein Laufsteg junger und unschuldig Dreinblickender weiblich gelesen hat, Personen.

00:05:47 Holger Koschek:

Ja.

00:05:59 Holger Koschek:

Die Feiern da ihre Beförderung, Zertifikate und das können Sie da gerne auch tun. Wer sollte das auch sonst tun, wenn sie es nicht selber feiern? Ich weiß nicht was das noch soll, also für mich hat das mit.

00:06:10 Alexander Marquart:

Wobei dieses Phänomen ja in anderen sozialen Medien ja durchaus auch passiert. Ja genau, aber da unterscheid ich vielleicht, und das ist das.

00:06:18 Holger Koschek:

Deshalb auch so n so n so n Punkt wo ich noch mit hadere, dass dieses Phänomen soziale Netzwerke jetzt plötzlich in allen Plattformen sich anzugleichen. Scheinbar.

00:06:32 Holger Koschek:

Und also die Zeiten, wo ich auf Instagram gegangen bin.

00:06:39 Holger Koschek:

Aus Unterhaltungsgründen, um mich berieseln zu lassen und zu linkedin, um eben etwas mich weiterzubilden oder neue Impulse für meine meine Tätigkeit, meine berufliche Tätigkeit zu bekommen. Die scheinen vorbei zu sein, das scheint immer mehr sich zu vermischen.

00:06:42

Mhm.

00:06:57 Holger Koschek:

Und ja.

00:06:57

Wichtig.

00:06:57

Ich.

00:06:58 Holger Koschek:

Finde das nicht gut. Also persönlich spricht das nicht an, weil ich gerne ne ne klare Wahl habe, so wie ich auch beim Fernsehen umschalten kann und dann entweder unterhaltungsprogramme wähle.

00:07:13 Holger Koschek:

Oder Programme, wo ich eben vielleicht ernsteren Content erwarte. So hätte ich das mit den sozialen Medien auch gerne. Und die andere Frage, die sich natürlich.

00:07:24 Holger Koschek:

Auch aufdrängt ist, na ja, wenn auf allen Plattformen am Ende immer noch dasselbe steht, also dann ist es dann egal, welche Plattform ich nehme, brauch ich dann am Ende nur noch eine, haben wir dann wieder die nächste Verdichtung und kommt dann irgendein Multimilliardär um die Ecke und sagt OK, ich kauf dir jetzt mal alle auf und dann haben wir halt 1, dann ist es für alle ja einfacher, insbesondere für ihn. Ja also das.

00:07:28 Alexander Marquart:

Das kleinste Ding.

00:07:42 Alexander Marquart:

Ja, aber gutes Stichwort, weil du das gerade sagst. Hast du noch n Twitter oder jetzt x Account?

00:07:50 Holger Koschek:

Nee, ich hab tatsächlich meinen Ex Account. Wann war denn das vorletzte Woche oder letzte Woche?

00:07:57 Holger Koschek:

Zugemacht, weil ich festgestellt habe, ich nutze den kaum noch. Ich habe ihn eigentlich nie so wirklich genutzt, also selbst zu Twitter Zeiten habe ich da im Wesentlichen meine Blogbeiträge auf meiner Webseite mitbeworben.

00:08:10 Holger Koschek:

Da ich aber keine Blogbeiträge mehr schreibe, ist auch das obsolet geworden und ich weiß gar nicht, warum ich.

00:08:16 Holger Koschek:

Neulich.

00:08:16 Holger Koschek:

Mal wieder auf Ex und hatte das Gefühl, das hat sich auch komplett gedreht. Ich hab noch.

00:08:22 Alexander Marquart:

Mhm.

00:08:23 Holger Koschek:

Mal in.

00:08:25 Holger Koschek:

So gefunden von Menschen, denen ich Folge, sondern ich hatte das Gefühl, ich muss mich erstmal durch Seiten von Werbung scrollen und nach der fünften Werbung hab ich auch aufgehört und gedacht, nee, ich such jetzt nicht weiter, bis mal vielleicht irgendwann Content kommt, sondern das ist das Signal für mich zu sagen, ich schließe mit dieser Plattform ab und ja, da habe ich jetzt mal alle Türen zugemacht.

00:08:50 Alexander Marquart:

Und vermisse nichts, weil ich wie gesagt vorher auch schon gar nicht reingeguckt habe und bei dir, aber das ist bei mir tatsächlich ähnlich wie ich will uns überlegen, wann war das also ich glaub ich hab so ne leichte ich nenn es jetzt mal beleidigte Leberwurst. Situation kurz nach dieser Übernahme von von Elon Musk und hab dort dann auch meinen Account gelöscht ob das jetzt sehr erwachsen ist, das lass ich jetzt mal zulegen gestellt also zu diesem Zeitpunkt habe ich das aber auch ne aus einer ähnlichen.

00:09:22 Alexander Marquart:

Betrachtungsweise auch gemacht neben diesem sehr impulsiven Schritt.

00:09:27 Alexander Marquart:

Ich habe es nicht genutzt, also da habe ich hier und da vielleicht mal bei der Konferenz mal irgendwie vielleicht einen Post irgendwie rausgeschossen, wo dann irgendein Hashtag irgendwo publiziert wurde. Das waren noch so Dinge, die so in den.

00:09:39 Alexander Marquart:

Ja, so in den Zweitausendzehnern 2015 und vielleicht noch gemacht. Hab aber sehr sehr selten mit wirklich stark abnehmender Frequenz und deswegen war diese zweifelsfrei impulsgesteuerte Handlung aber eigentlich auch schon längst überfällig, muss man sagen, und das ist jetzt wie lange her, 2 Jahre über den Daumen gepeilt, dass.

00:10:00 Alexander Marquart:

Ist ich glaub ich hab dort noch irgendwie n in Anführungszeichen Fake Account, aber der ist komplett leer.

00:10:08 Alexander Marquart:

Also das Medien hat mich tatsächlich nie erreicht, aber weil der Ximit gerade angesprochen hattest.

00:10:15 Alexander Marquart:

Da war ich wirklich schon. Ich würde sagen, als es noch Open BC Club hieß, also das war jetzt wirklich sehr, sehr früh, war ich schon dabei und.

00:10:24 Alexander Marquart:

Wenn ich das mal so überlege, wie bin ich da eingestiegen? Dann und und wo ist es dann gelandet und was ist der Nachfolger, also sprich linkedin heute, dann würd ich sagen, ist ja schon so ne gewisse Entwicklung irgendwie drin, bei der ich auch nicht so ganz genau weiß irgendwie ob ich dich.

00:10:39 Alexander Marquart:

Gut, oder?

00:10:40 Holger Koschek:

Einfach wertfrei anders bezeichnen würde. Aber es hat sich verändert, definitiv. Also ich frage mich auch, ob wenn jetzt Linkedin, Linkedin nicht den Rang abgelaufen hätte, ob das, was wir heute auf linkedin erleben, nicht auf Xing genauso passiert wäre.

00:10:55

Hm gut.

00:10:57 Holger Koschek:

Also das ist glaube ich gar keine Frage der Plattform, sondern einfach der.

00:11:02 Holger Koschek:

Der Gesellschafter, die sich in eine Richtung entwickelt. Ich muss übrigens eine Funktion auf Xing immer noch, und das ist diese Geburtstagserinnerung, die per E-Mail kommt.

00:11:04

Was?

00:11:10

Und ich hab das mal auch.

00:11:11 Holger Koschek:

Schon ganz laut gesprochen, nur denen geht es genauso. Also das scheint ein Erfolgsmodell zu sein, ja.

00:11:12

Hilfe.

00:11:17

Hier.

00:11:18 Alexander Marquart:

Ja, leider gibt es nicht mehr die Exportmöglichkeit des Adressbuchs. Das gab es mal in den. Ja, es gab irgendwie Plugins für alle möglichen Endgeräte für Android, für.

00:11:31 Alexander Marquart:

Für Outlook, sodass du quasi den gesamten Datensatz in beide Richtungen, also dass du aus deinem lokalen Adressbuch, das nach Xim kopieren konntest, um einfach neue Kontakte zu gewinnen.

00:11:43 Alexander Marquart:

Die du ja eh schon in deinem Adressbuch hast, ohne eben andersrum. Dieses Tool gibt es nicht mehr oder es tut es nicht mehr oder die haben die Schnittstelle abgeschafft, das weiß ich nicht, das wäre eigentlich n Grund dann jetzt wirklich den auch den nicht bezahlaccount bei Xing auch nochmal abzuschalten.

00:12:00 Alexander Marquart:

Den Bezahlaccount habe ich glaube vor ungefähr 2 Jahren irgendwie schon lahmgelegt und ich nutze es genauso wie du das gerade beschrieben hast.

00:12:07 Alexander Marquart:

Linkedin mir fehlen ehrlich gesagt die Gruppen, fehlen mir Gruppen. Das fehlt mir tatsächlich.

00:12:10 Holger Koschek:

Die.

00:12:12 Holger Koschek:

Ich habe so viel genutzt, tatsächlich nee.

00:12:13 Alexander Marquart:

Wie?

00:12:13 Alexander Marquart:

Ein.

00:12:15 Alexander Marquart:

OK.

00:12:16 Alexander Marquart:

Weil weil dort hatte ich den also gerade im. Es gibt es ja technologische auch in der in, aber ich hab den Eindruck, dass viele.

00:12:25 Alexander Marquart:

Gewandert, aber die Gesprächsdynamik ist nicht mehr da.

00:12:30 Alexander Marquart:

Also wenn ich mir so anschau, wieviel Menschen haben sich in Gruppen bei Xing und treiben zumindest in denen in denen ich war, da war ich jetzt auch nicht am Tag 20 Nachrichten oder so, aber es war n Kontinuier zu dem Thema XY.

00:12:44 Alexander Marquart:

Und wenn ich das jetzt bei linkedin anschaut, dann sind diese Gruppen zwar auch physisch da, aber da findet fast kein kein Austausch statt.

00:12:55 Holger Koschek:

Ist meine Beobachtung. Ja, und das Eventmanagement war auch einfacher als es das heute auf linkedin ist.

00:13:02 Alexander Marquart:

Ja, das stimmt.

00:13:03 Holger Koschek:

Mein lieber Freund und Kollege Rolf Dressler.

00:13:04 Holger Koschek:

Hat jetzt 11 Jahre lang seine Networkfrühstück darüber organisiert, also ein monatliches Treffen von freiberuflich arbeitenden Menschen, die sich zum Frühstücken getroffen haben und über das geredet haben, über das sie dann reden wollten. Es gab also keine Agenda, keinen Plan, und der berichtete, dass das jetzt mit linkedin schwieriger geworden ist.

00:13:32 Alexander Marquart:

Ja, das glaube ich sehr gerne.

00:13:34 Holger Koschek:

Ich bin tatsächlich relativ lange schon auf linkedin, habe ich dann festgestellt. Und zwar war ich mal vor vielen Jahren in den Niederlanden und habe mich da mit Menschen verknüpfen wollen und dann sagten die.

00:13:35

Was?

00:13:48 Holger Koschek:

Befragt nämlich noch nach meinem linkedin Account. Eigentlich was für ein Ding.

00:13:51 Holger Koschek:

Was so gesehen, nee, nee, Linkedin, so was ist das denn? Und dann stellte ich halt fest, dass Xing außerhalb Deutschlands oder das deutschsprachigen Raums gar keine große Rolle damals spielte, und so bin ich dann da zu linkedin gekommen, und mein erster Eindruck war, was für eine krude Benutzungsoberfläche ja definitiv ja, kenne ich mich super erinnern, ging mir genau und es geht mir heute noch so, jetzt habe ich mich dran gewöhnt und ich kann damit arbeiten, finde ich es gut, nein, also das ist immer noch.

00:14:13 Alexander Marquart:

So, so, Mhm.

00:14:20

Ich bin wie.

00:14:22 Holger Koschek:

Irgendwie unausgegoren habe ich das Gefühl. Also da dürften gerne mal.

00:14:28 Holger Koschek:

Gute UX Designerinnen.

00:14:32 Holger Koschek:

Wirken, um das ganze Handhabbarer zu machen.

00:14:35 Alexander Marquart:

Vielleicht ist es aber auch ein Kulturthema, dass es in anderen Kulturräumen auch andere Wahrnehmungen für User Interfaces gibt.

00:14:44 Alexander Marquart:

Das fand ich bei dieser Studie v. Zisierten.

00:14:48 Alexander Marquart:

Die hier ja auch zu sehen war. Also sprich die deutschen Portale gehen unter und werden übernommen, damals eben Facebook, das, das fand ich schon sehr ähnlich, diesen Unterschied von von und vielleicht ist es ein Kulturthema, das das.

00:14:58 Holger Koschek:

Ja.

00:15:04 Alexander Marquart:

Deutsches oder europäisches Userdesign irgendwie anders funktioniert als amerikanisches. Ich glaub keine Ahnung, könnte aber auch sein.

00:15:09 Holger Koschek:

Gut möglich, weil linkedin zieht, vielleicht auch deutlich Facebook ähnlicher aus als Xing das ist.

00:15:15

Mhm.

00:15:16 Holger Koschek:

Hatte ja ja auch spannend, wie unsere Benutzungsgewohnheiten vielleicht auch durch andere Kulturen dann geprägt werden.

00:15:28

Und.

00:15:28 Holger Koschek:

Also oder die Tools, aus denen diese Kulturen dann stammen. Und das ist am.

00:15:33 Holger Koschek:

Fast immer nur eine Kultur, die amerikanische.

00:15:38 Holger Koschek:

Dominant? Irgendwie schon, ja.

00:15:42 Alexander Marquart:

Was nicht aber bei beiden Plattformen. Wobei bei ist man es nicht so stark aufgefallen, aber das kann auch einfach ein zeitliches Thema sein, weil das in einer anderen.

00:15:52 Alexander Marquart:

Möchtest nicht sagen Epoche, aber zu einem anderen Zeitraum stattgefunden hat dieses Phänomen. Was wird in diesen Plattformen, das hattest du ja auch vorhin schon besprochen oder angesprochen, was wird denn überhaupt in den Plattformen?

00:16:05 Alexander Marquart:

Thematisiert also, worum unterscheidet sich n Facebook von einem Xing oder von einem linkedin oder von Instagram?

00:16:05

Mhm.

00:16:16 Alexander Marquart:

Und bei Xing ist es mir nicht so stark aufgefallen, dass gesellschaftspolitische oder gar private Dinge.

00:16:24 Alexander Marquart:

In der Timeline aufgetaucht sind.

00:16:27 Holger Koschek:

Das stimmt. Es war auch eine andere Zeit. Vielleicht liegt es auch daran.

00:16:30 Alexander Marquart:

Mhm.

00:16:32 Holger Koschek:

Vielleicht sind wir auch in einer Zeit, wo zum einen wir mit oder viele Menschen, nämlich wir, sondern viele Menschen mit ihrem privaten Dingen lockerer umgehen und die mehr teilen. Das kann auch durchaus befördert sein dadurch, dass es ja.

00:16:51 Holger Koschek:

Menschen gibt, die glauben, dass ein modernes Unternehmen nur dann modern ist, wenn ich mich als ganzer Mensch einbringe. Das kommt ja so aus der Maluschen Ecke.

00:17:01 Alexander Marquart:

Mein Hund.

00:17:02 Holger Koschek:

Genau, und ich will das gar nicht bewerten. Also da gibt es gute Gründe dafür, aber auch dagegen, aber wenn ich eben daran glaube, dann tue ich mich leichter damit, auch in einer Business Plattform mein ganzes Menschsein zu präsentieren.

00:17:20 Holger Koschek:

Was mir auch auffällt ist, dass das Thema Politik auf.

00:17:26 Holger Koschek:

Zunehmend an Bedeutung gewinnt. Also ich bekomme ganz viele politische Beiträge von Parteien, von.

00:17:35 Holger Koschek:

Kanzlerin aber vom Kanzler und und der Vizekanzlerin und Minister und Ministerinnen, die eben dann geteilt werden.

00:17:38

Mhm.

00:17:46 Holger Koschek:

Ja und ja. Es ist die Frage, ne, Wir sind ja gerade im Europawahlkampf und lernen das zumindest. Eine Partei tiktok versteht für sich zu nutzen und.

00:18:00 Holger Koschek:

Vielleicht ist das eben auch etwas, das politische Parteien auch eben Business Netzwerke für sich entdeckt haben.

00:18:09 Holger Koschek:

Ja, ich finde es OK.

00:18:14 Holger Koschek:

Weil ja das für mich im weitesten Sinne in den Bereich der.

00:18:21 Holger Koschek:

Nachrichten gehört, und das ist für mich.

00:18:25 Holger Koschek:

Nah genug an einem beruflichen Netzwerk, als dass ich das da auch durchaus erwarten und akzeptieren kann.

00:18:32 Alexander Marquart:

Ja, ja, gibt ja auch noch ne andere Seite, abgesehen von diesem lalloueschen Gedanken, dass ich als Person im Beruflichen meine Ganzheit einbringe, ist ja schon auch die die Sichtweise, die vertreten, nicht alle, aber manche.

00:18:47 Alexander Marquart:

Zumindest, dass die sagen, na ja, also der berufliche Kontext ist immer ein Spiegel des gesellschaftlichen Kontext. Also wir sind nicht im Beruf einfach nur eine arbeitende Maschine, um es mal sehr hart auszudrücken, sondern wir sind mit unserem sein da, wie du ja auch gerade schon gesagt hast.

00:19:05 Alexander Marquart:

Aber vor allem halt auch.

00:19:08 Alexander Marquart:

Gesellschaftlicher Spiegel wie gehen wir miteinander um? Auf Arbeit?

00:19:12 Alexander Marquart:

Hat vor was weiß ich 120 Jahren gänzlich anders ausgesehen, als wir heute miteinander auf der Arbeit miteinander umgehen. Von der Wertehaltung, von der Ideen von, und das heißt jetzt nicht nur, dass ich mich immer als Person einbringe, das habe ich damals vielleicht auch, aber die Wertehaltung war vielleicht auch eine ganz andere als aber auch der Umgang und die Diskussion über Themen auch bei der Arbeit vermutlich auch ein anderer, also jetzt alles wieder zurückgedreht, das heißt, beruflicher Kontext ist von gesellschaftlichem Kontext nicht.

00:19:44 Alexander Marquart:

Zu trennen.

00:19:45 Alexander Marquart:

So ist ja eine Hypothese, die in diese Richtung geht und dann auch argumentiert, Na ja, und ergo muss ich dann natürlich auch damit leben, dass gesellschaftliche Diskussion, sei es ne politische, sei es eine nicht politische, gesellschaftliche Diskussion.

00:19:59 Alexander Marquart:

Auch auf einem beruflichen Netzwerk stattfindet.

00:20:03 Holger Koschek:

Ja, die.

00:20:06 Holger Koschek:

Halte wozu also? Diese Frage stellt sich mir grundsätzlich bei allem, was auf diesen Netzwerken publiziert wird, wozu tun Menschen das?

00:20:15 Alexander Marquart:

Mhm.

00:20:17 Holger Koschek:

Also was ist das, was sie damit erreichen wollen? Gibt ja verschiedene Ziele, die ich verfolgen kann und die mich dazu bringen, auf einem Netzwerk wie linkedin Beiträge zu veröffentlichen.

00:20:31 Holger Koschek:

Also nur wir beide machen das ja auch, wenn ne neue Episode unsere Podcast erscheint, dann.

00:20:38 Holger Koschek:

Tun wir das kund. Also das ist so Werbung in eigener Sache, die wir dann auch über linkedin machen.

00:20:47 Holger Koschek:

Und das mag lesen, wer mag und wesentlich interessiert da da, die kann das dann auch hoffentlich ignorieren.

00:20:51

Mhm.

00:20:56 Holger Koschek:

Dann lese ich halt vielfach.

00:21:00 Holger Koschek:

Beiträge, wo Menschen die Welt um ne Idee oder ne Perspektive bereichern wollen. Also würde im weitesten Sinne würd ich das als Publizismus bezeichnen, ne und da sind wir halt auch schon.

00:21:05

Mhm.

00:21:08

Mhm.

00:21:11 Holger Koschek:

Bei gesellschaftlichen Themen, die eben dann da reinschwappen.

00:21:16 Alexander Marquart:

Und es die. Die Trennschärfe gibt es ja da auch nur ganz schwer, ne zwischen dem einen und.

00:21:20 Alexander Marquart:

Anderen also nehm jetzt mal das Beispiel unseres Podcasts. Du sagst OK, wir nutzen den um ihn zu bewerben. So jetzt könnte man sagen das ist was weibliches, Wir verdienen mit diesem Ding hier natürlich kein Geld, weiß ich, aber das könnte ja auch sein, dass wir das beabsichtigen und dann wäre es klassische Werbung.

00:21:38 Alexander Marquart:

Auf der anderen Seite könnte man sagen, das hat ja auch einen hohen Anteil an Contentgenerierung, die wir.

00:21:45 Alexander Marquart:

Da draußen anbieten möchten, wer auch immer sich für das interessiert, was wir 2 süßen hier irgendwie jeden Monat von uns geben, aber.

00:21:53 Alexander Marquart:

Letztlich kam also das, darauf wollte ich hinaus, das ist ja nicht sehr trendhaft zwischen diesem werblichen oder gar gewerblichen Charakter und dem inhaltlichen.

00:22:03 Holger Koschek:

Das stimmt. Und wenn ich.

00:22:06 Holger Koschek:

Auf linkedin auf ne neue Episode aufmerksam mache, dann tue ich das gerne mit einem kleinen Informationsschnipsel, der eben in dieser Episode vorkommt und insbesondere dann, wenn, und das passiert uns sehr häufig.

00:22:22

Und.

00:22:22 Holger Koschek:

Und selber plötzlich, während wir hier reden, ganz neue Gedanken kommen so.

00:22:29

Ja.

00:22:30 Holger Koschek:

Damit sind wir ja bei der bei diesem Punkt die Welt um ne Idee zu bereichern.

00:22:36 Holger Koschek:

Mhm. Ja, und wie.

00:22:39 Holger Koschek:

Schon sagtest, wir tun das ja nicht aus einem wirtschaftlichen Interesse heraus, sondern wir machen das aus wesentlichen und Spaß an der Freude, weil wir, das haben wir ja auch schon mal erzählt.

00:22:51 Holger Koschek:

Viel über alles Mögliche reden und dann haben wir gesagt, Na ja, wenn es Menschen gibt, denen das die das auch noch interessieren könnte, dann mögen die das dann vielleicht auch noch nachhören. Das ist ja unser hauptsächlicher Antrieb, also wir wollen darüber jetzt keine Leads oder Aufträge generieren, aber auch das gibt es auf diesen Plattformen, dass Menschen, die Halt nutzen, um bekannter zu werden, nicht nur.

00:23:15 Holger Koschek:

Also auch das gibt es Bekanntheit aus Anerkennung heraus oder der.

00:23:21 Holger Koschek:

Sehnsucht nach Anerkennung, aber eben auch Bekanntheit, um auf sich aufmerksam zu machen, damit andere.

00:23:29 Holger Koschek:

Am Ende mich buchen, kaufen oder eben ein Produkt buchen oder kaufen. Meine Dienstleistung.

00:23:37 Alexander Marquart:

Und jetzt ein Thema in eigener Sache würde sicher schon festgestellt hast, unterhalten sich Holger und ich liebend gern einmal im Monat über Themen unserer modernen Arbeitswelt. Das machen wir natürlich nicht nur für uns, sondern auch für unsere Community und die Menschen, die uns jeden Monat treu zu.

00:23:52 Alexander Marquart:

Werden deshalb interessiert uns auch Eure Meinung, geht ihr mit den Themen D Accord habt ihr eine andere Meinung, habt ihr eine Anregung für neue Themen? Ihr könnt das zum Beispiel bei Spotify unten auf der Podcast Seite bei jeder Episode Unterfragen und Antworten, einen Kommentar, eine Anregung oder auch eure Kritik hinterlassen. Wir freuen uns schon jetzt riesig auf eure Impulse.

00:24:15

Wie?

00:24:16 Alexander Marquart:

Bin ich jetzt aber nur mal ganz kurz, zurückgehe zu dieser Zeit, als ich mich bei dem namentlichen Vorgänger von Xing damals angemeldet habe, dann hatte ich, kann ich mich erinnern, da tatsächlich einen ganz anderen, eine ganz andere Intention, und es war Berufsnetzwerk tatsächlich in dem Begriff des Netzwerks.

00:24:35 Alexander Marquart:

Und gar nicht. Also weder das wörtliche.

00:24:39 Alexander Marquart:

Sich präsentieren, noch das inhaltliche Präsentieren, also das, was wir hatten. Wir tragen etwas der Welt bei, sondern tatsächlich.

00:24:48 Alexander Marquart:

Ich habe einen Geschäftskontakt mit der Person XY und dem Pflege ich. Also das war, kann ich mich erinnern, das war für mich ein ganz starker Treiber damals.

00:24:58 Alexander Marquart:

Ich war damals auch verhältnismäßig früh in meiner beruflichen Karriere.

00:25:04 Alexander Marquart:

Ich weiß nicht, ob ein BC in meiner Wahrnehmung irgendwie angefangen ne Rolle zu spielen, vielleicht 2005 2006 maximal sowas in dem Dreh bin mir nicht mehr ganz sicher.

00:25:12 Alexander Marquart:

Am.

00:25:14 Alexander Marquart:

Und da war das wirklich n wichtiger Faktor für mich. Wie kann ich mit Menschen, die das tun, was ich tue, die ne ähnliche Interessenklage haben, also beruflich gesehen jetzt, wie kann ich mit denen in Kontakt treten und den Kontakt halten?

00:25:29 Alexander Marquart:

Ist von dem ist heute bestimmt auch noch ein Aspekt, aber ich habe den Eindruck.

00:25:35 Holger Koschek:

Erheblich geringer dieser Aspekt. Ja, danke, dass du das erwähnst. Das habe ich tatsächlich gar nicht mehr so auf der Reihe gehabt, aber es war bei mir genauso.

00:25:45 Holger Koschek:

Dass ich damit.

00:25:48 Holger Koschek:

Mein größer werdendes Netzwerk dokumentiert habe, könnte man fast sagen. Also es war eine einfache Art und Weise.

00:25:57 Holger Koschek:

Ja, die neuen Kontakte so zu verwalten und das nicht nur mit der Idee, denen jetzt ständig Nachrichten zu schicken und schon gar nicht in so einem Broadcast sendemodus.

00:26:12 Holger Koschek:

Alle erreicht.

00:26:14 Alexander Marquart:

Ja.

00:26:15 Holger Koschek:

Das stimmt. Es war ganz anders, sondern da ging es darum, diese Liste auch noch nicht mal darum, diese Liste möglichst groß zu machen, sondern mir ging es darum.

00:26:27 Holger Koschek:

Diese Menschen in Erinnerung zu behalten, mit denen ich mal Kontakt hatte. Und ich erinnere mich auch daran, dass ich bei Xing für mich die Regel aufgestellt habe, ich Kontakt oder ich nehme nur Menschen als Xing Kontakt, denen ich mindestens einmal persönlich begegnet bin.

00:26:32

Mhm, genau.

00:26:45 Alexander Marquart:

Ja, ja, ja.

00:26:47 Holger Koschek:

Später dann auch ergänzt um mehr virtuell begegnet bin, weil es ja dann auch Zeiten gab, wo wir uns persönlich gar nicht mehr so gesehen haben und.

00:26:57 Holger Koschek:

Das hab ich auf Xing relativ lange durchgehalten.

00:27:02

Mhm.

00:27:03 Holger Koschek:

Und ich merke jetzt, auf linkedin bin ich da ganz anders unterwegs. Es liegt aber eben auch an der Art und Weise, wie diese Plattform aufgebaut ist oder sich jetzt auch erweitert. Also auf linkedin ist es ja möglich.

00:27:15 Holger Koschek:

Dass man seinen Account so gestaltet, dass andere Menschen einem Folgen können. Die müssen also nicht mal ne Kontaktanfrage stellen, sondern das ist wie bei.

00:27:23

OK, gut.

00:27:26 Holger Koschek:

Instagram oder gute Download könnt ich ja. Nee, da müsst ich sogar noch Kontakt. Nee, wenn ich nen öffentlichen Account hab, muss ich es nicht genau so entspricht so diesem öffentlichen Account Konzept bei XING bei X und.

00:27:35 Alexander Marquart:

So wie.

00:27:37

Ja.

00:27:39 Holger Koschek:

Dann kann ich halt das lesen, was diese Person oder diese Organisation dann da schreibt. Und das ist irgendwas völlig anderes. Also da ist ja auch die Zielsetzung da offensichtlich ne ganz andere, nämlich Reichweite zu generieren.

00:27:53 Holger Koschek:

Ja, so, und das war für mich bei XING nie das Ziel.

00:27:59 Holger Koschek:

Die mein Netzwerk wuchs und das hab ich dann wahrgenommen und das fand ich auch gut. Nicht weil es irgendwie toll war, mit dieser Zahl irgendwo angeben zu können, sondern einfach zu sehen, wie eben im Laufe meines Berufslebens und sicherlich auch durch die vielen Konferenzen und anderen Veranstaltungen, auf denen ich gewesen bin.

00:28:19 Holger Koschek:

Denn ich immer mehr Menschen kennengelernt habe, und die bin ich dann ab und zu mal durchgegangen, hab mich gefreut. Ach ja, stimmt, dann hab ich so Erinnerungen an tolle persönliche Begegnungen dadurch gehabt und das ist jetzt bei linkedin.

00:28:35 Holger Koschek:

Nicht weg, aber der Schwerpunkt ist n anderer, also der Schwerpunkt, den ich auch mitbekomme. Auch von anderen ist Reichweite, Reichweite, Reichweite.

00:28:39

Was?

00:28:44 Alexander Marquart:

Und das ist jetzt natürlich interessant. Das könnten wir natürlich jetzt vortrefflich über die Plattformen, die unterschiedlich gestrickt sind, ja diskutieren. Aber was mir jetzt gerade auffällt, wie hat sich denn unser Berufsleben?

00:28:56 Alexander Marquart:

Durch diese Veränderung verändert unsere Attitüde zu unserem Berufsleben. Hat es mit unserem Beruf was zu tun?

00:29:02 Alexander Marquart:

Muss ich.

00:29:05 Alexander Marquart:

Als berufstätige Person.

00:29:08 Alexander Marquart:

Diesen Account jetzt eben genauso. Ich sag es jetzt mal bös mit Content fluten mit Sichtbarkeit fluten um.

00:29:16 Alexander Marquart:

Beruflich.

00:29:18 Holger Koschek:

Auch nachhaltig erfolgreich zu sein, ist das die Erwartung, die die berufliche Gesellschaft an mich hat? Das ist zumindest das, wie der Algorithmus tickt, wenn ich den Menschen, die diese Plattform intensiver nutzen als ich und ich würde mal sagen, die meisten Menschen da draußen nutzen diese Plattformen intensiver als ich, das ist das, was denen der Algorithmus immer einflustert du musst regelmäßig publizieren, das muss leicht verdaulich sein, du musst andere Beiträge kommentieren, bevorzugt von reichweitenstarken Personen, und dann.

00:29:50 Holger Koschek:

Tu ich lieber Algorithmus, auch was für dich und spüle deine Beiträge.

00:29:54 Holger Koschek:

In die ja in die Sichtweite anderer Menschen auf dieser Plattform und.

00:30:03 Holger Koschek:

Da habe ich schlicht keine Lust zu. Ich publiziere dann, wenn ich was zu sagen habe oder glaube, etwas zu sagen zu haben. Und wenn es jemand anders sieht, dann bekomme ich auch mal entsprechende Kommentare. Finde ich auch gut, ich freue mich über Feedback und.

00:30:12 Alexander Marquart:

Was?

00:30:21 Holger Koschek:

Oder ich hab was mitzuteilen oder ne möchte auf unsere neue Episode hinweisen und auch mit dem Kommentieren. Ich kenne viele die kommentieren, weil sie wissen, dass das eben von dem Algorithmus honoriert wird und der dann eben.

00:30:35 Holger Koschek:

Ihr Ranking verbessert und ich kommentiere, wenn ich tatsächlich inhaltlich zu einem Beitrag etwas hinzuzufügen habe, oder?

00:30:45 Holger Koschek:

Eine konstruktive Kritik anbringen möchte aber nicht nur, um was zu sagen. Und wenn ich mir manchmal so diese Kommentarspalten angucke.

00:30:53 Holger Koschek:

Dann sieht das auch so wie gegenseitiges Schulterklopfen aus. Dann ne, sagt der eine ein nettes Wort oder schreibt der eine ein nettes Wort zur anderen und andersrum und.

00:31:05

Mhm, Mhm, Mhm.

00:31:07 Holger Koschek:

Dadurch entsteht immer mehr Content und am Ende, weil das dann so viel Content ist, muss ich eben noch mehr Content oder noch noch mehr Aufmerksamkeit auf mich lenken, damit ich überhaupt noch sichtbar werde, so n selbstverstärkendes System. Was ja?

00:31:17

Ja, ja, ja.

00:31:22 Holger Koschek:

Am Ende in einer.

00:31:24 Alexander Marquart:

Einer Überhöhe an Content resultiert ja also diese Content logoro irgendwie ist schon durchaus bemerkenswert, die da passiert.

00:31:36 Alexander Marquart:

Das Phänomen, dass du es gerade beschrieben hast, hab ich bei manchen Firmen, da wird es ja, da trifft es ja auch wieder den Kern unserer unseres Podcasts ja wieder. Was hat es mit der modernen Arbeitswelt zu tun?

00:31:50 Alexander Marquart:

Ich habe schon einige Firmen beobachtet, in denen genau das passiert, also eine Person im schlimmsten Fall dann natürlich sag mal jemand, der hierarchisch in dieser Organisation sehr weit oben steht.

00:32:01

Hallo.

00:32:02 Alexander Marquart:

Macht einen Post. Und wie ist dann die die Beklatschungsrate der der Mitarbeiter aus der Firma zu einem solchen und vielleicht sogar ich? Ich überspitze es jetzt noch ein bisschen weiter, auch wenn ich sich vielleicht bösartig anhört, wie hoch ist die Erwartungshaltung von führenden Personen aus der Organisation, dass der Rest der Belegschaft das zu beklatschen hätte? Das ist eine Hypothese, ich weiß, aber manchmal beschleicht mich sowas, wenn ich, wenn ich solche Posts irgendwie lese, in denen genau das passiert, dieses gegenseitige Schulterklopfen.

00:32:41 Alexander Marquart:

Ich weißt du, wie siehst du das? Beobachtest du das auch oder bin ich da jetzt nur vom Zynismus geplagt?

00:32:49 Holger Koschek:

Beobachte ich das auch? Das ist eine gute Frage, kann ich jetzt gar nicht beantworten, so spontan, aber meine These ist, dass neue.

00:32:59 Holger Koschek:

Die Yen nicht dazu führen, dass alte Kulturen sich verändern.

00:33:06 Holger Koschek:

Ändern und diese Kultur.

00:33:10 Holger Koschek:

Mindestens so alt wie mein beruflicher Werdegang. Ich erinnere mich an eine sehr frühe Erfahrung bei meiner ersten Arbeitgeber, wo sich der IT Vorstand bei so einer hausinternen Messe angekündigt hatte.

00:33:24 Holger Koschek:

Und dann waren sie alle ganz nervös.

00:33:28 Holger Koschek:

Klein Holger Einbegriffen. Was war ja gerade mein mein, tatsächlich mein zweiter Job und irgendwann?

00:33:35 Holger Koschek:

Die.

00:33:35 Holger Koschek:

Auf die Flügeltüren öffneten sich und herein kam der IT Vorstand mit einer Entourage von Leuten hinter ihm auch so teilweise ein leicht gebückter Haltung wo ich dachte so Ui, was ist das denn?

00:33:44

Was?

00:33:50 Alexander Marquart:

Schifffahrtsvisite kommt rein verrückt.

00:33:53 Holger Koschek:

Ja, heute mit ja an n paar grauen Haaren mehr und mehr Erfahrung und auch tatsächlich mehr Kontaktmöglichkeiten zu Führungskräften aus den letzten Jahren sage ich mir. Hey, ist auch ein Menschen und die.

00:34:11 Holger Koschek:

Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Bedürfnis nach Sichtbarkeit und Anerkennung.

00:34:15

Ja.

00:34:17 Holger Koschek:

Aber ist die Frage, muss ich mir das über solche Plattformen holen? Also ich bin ein Mensch, der das lieber im direkten Kontakt mit Menschen macht.

00:34:28

Ja.

00:34:28 Holger Koschek:

Also das ist mir 10 mal mehr wert als.

00:34:32 Alexander Marquart:

100 mehr Likes auf irgendeiner Plattform, ne, ich hab das bei einem größeren Unternehmen nun mal in der internen Kommunikation erlebt, die hat nun verhältnismäßig lebendiges Intranet, das eigentlich ähnlich funktionierte wie ein internes Soziales.

00:34:35

Ja.

00:34:52 Alexander Marquart:

Und, und dort habe ich das auch stark erlebt, wie eigentlich alle Dinge, die in dieser Firma passieren.

00:35:02 Alexander Marquart:

Vielleicht auch verständlich, so n bisschen nicht unbedingt so ne Wagenburg Mentalität, aber so n bisschen so dieses Ah ja jemand sagt was und ah und bei uns ist ganz toll und alle so ja genau chaka Chaka bei uns ist total toll aus so nem internen Tool wo ich auch dachte so Mhm.

00:35:17 Alexander Marquart:

Es wirkt ein bisschen drüber, was ihr da gerade macht. Also.

00:35:19

Hm.

00:35:23 Alexander Marquart:

Ja, das ist OK, das ist zu honorieren, was da gerade passiert, aber die die Wortwahl und so dieses und auch immer dann, wenn jemand.

00:35:32 Alexander Marquart:

So ein winziges Tröpfchen von naja an jeder Stelle ist das jetzt vielleicht dann doch nicht so. Also wenn solche Punkte kommen, dann hatten sie gemerkt, da tut man sich dann schwierig, wenn man sowas sagt.

00:35:46 Alexander Marquart:

Also da waren wir ähnlich im Muster zu beobachten. Sie haben nicht öffentlich stattgefunden. Das war natürlich der große Unterschied, als das, was jetzt zum Beispiel bei.

00:35:54 Holger Koschek:

Klingt in oder anderen Plattformen stattfindet, ja, aber die Muster sind ja ähnlich ne, wenn ich was positives schreibe ne, also auf anderen Plattformen sind es dann die Katzenvideos, aber da gibt es ja auch durchaus Bonbons auf Business Plattformen.

00:36:00

Ja.

00:36:05

Mhm.

00:36:08 Holger Koschek:

Dann sieht die Welt gleich rosiger aus und dann muss ich mich aber auch nicht mit der Schwierigkeiten beschäftigen und das stell ich ja auch fest, dass wenn dann kritische Kommentare kommen.

00:36:09

Ja.

00:36:17 Alexander Marquart:

Bis.

00:36:23 Holger Koschek:

Ja.

00:36:23 Holger Koschek:

Dann oftmals gar nicht darauf reagiert wird und selbst auf Nachfrage, wenn ich dann mal mit den Menschen, die diesen ursprünglichen Beitrag verfasst haben, rede, dann sagen die so mal diese Trolle und.

00:36:38 Holger Koschek:

Ja, die gibt es auch. Aber ich hab mal angewöhnt zu gucken, ob es da nicht auch nen guten Grund dahinter gibt und ob diese Kritik, auch wenn sie vielleicht.

00:36:49 Holger Koschek:

Nicht in der besten Darreichungsform daherkommt, nicht doch in Teilen oder vielleicht sogar völlig berechtigt ist und ich dann daraus etwas lernen kann. Für meinen nächsten Beitrag. Denn.

00:36:56 Alexander Marquart:

Richtig.

00:37:02 Holger Koschek:

Das ist mir halt auch wichtig zu lernen. Also das ist aus meiner Sicht auch ein Lernfeld. Ich würde auch jeder Person, die auf solchen Plattformen publiziert, ein.

00:37:16 Holger Koschek:

Einen Lernraum zugestehen wollen. Aber ich hab auch die Erwartung, dass der genutzt wird, also sprich, dass die Menschen dann auch merken, wenn sie sich im Ton vergriffen haben, sich dann auch dafür entschuldigen.

00:37:31 Holger Koschek:

Auch merken, was gut funktioniert und was nicht.

00:37:34 Holger Koschek:

Aber von den Dingen, die gut funktionieren, nicht immer nur die einfachen nehmen. Also ich, wenn der Algorithmus sagt, Publiziere regelmäßig, dann frag ich mich manchmal, wie soll ich denn regelmäßig relevanten Content produzieren, also mein Gehirn funktioniert nicht so, dass ich regelmäßig was Relevantes im Kopf habe, also jetzt irgendwie jede Woche, sondern da gibt es mal, da muss ich das, jetzt muss ich dich.

00:37:55 Alexander Marquart:

Hätte ich jetzt aber gesagt bei dir, ich dachte du bist so ein schlauer Typ.

00:37:58 Holger Koschek:

Echt enttäuschen.

00:38:00 Holger Koschek:

Und dementsprechend publiziere ich aber nicht regelmäßig, sondern dann, wenn mir eine neue Idee gekommen ist.

00:38:06 Holger Koschek:

Und ich sehe aber auf den Plattformen was anderes, nämlich regelmäßiges Publizieren ist das Wichtigste überhaupt, also wird irgendwas geschrieben und das ist mal brillant.

00:38:20 Holger Koschek:

Und mal ja eher nicht. Und?

00:38:23

Mhm.

00:38:26 Alexander Marquart:

Das erinnert mich jetzt tatsächlich an einen Fall, den ich vor so ungefähr einem Jahr miterleben durfte.

00:38:32 Alexander Marquart:

Und zwar war ich in einer Lerngruppe irgendwie zum Thema Videovermarktung, bei dem ich teilgenommen hab und in dieser.

00:38:41 Alexander Marquart:

Community war dann auch eine Person, die das auch sehr, sehr ausgiebig gemacht hat und macht auch total tolle Videos, auch bei linkedin.

00:38:53 Alexander Marquart:

Und dann ergab sich so nach einer gewissen Zeit dann so der Diskussionsströmen ja, und was muss ich denn jetzt noch alles tun, damit ich jetzt hab ich doch so und so viel Follower und so viel Kontakte jetzt irgendwie.

00:39:06 Alexander Marquart:

Und man merkt die irgendwie, so ist es beschäftigt sich über alle Maße, diesen Algorithmus zufriedenzustellen und wieviel was für n Verteilerkreis sie mit ihren Botschaften.

00:39:18 Alexander Marquart:

Hat und ich hab sie dann irgendwann mal gefragt, weil auf mich wirkte das schon leicht obsessiv, was sie da so macht mit diesem, also vor allem mit diesem Schielen und mit diesem, mit dieser leichten Verzweiflung, die ihren Worten dann auch dann in der Diskussion drin war.

00:39:31 Alexander Marquart:

Dass sie eben nicht genug täte und müsste noch mehr haben und so weiter und dann gesagt, was ist denn?

00:39:36 Alexander Marquart:

Eigentlich das Ziel. Was was, was versuchst du eigentlich damit zu erreichen, weil das wird mich jetzt mal interessieren, weil ich einfach total neugierig war und dann kam von ihr dieser Punkt na ja, ich bin im professionellen Umfeld tätig, in dem ich Menschen über finanzielle Dinge berate.

00:39:55 Alexander Marquart:

Die Sachen anlegen und so weiter und sofort. Und sie möchte irgendwie eine bestimmte Zielgruppe irgendwie erreichen und.

00:40:03 Alexander Marquart:

Hab.

00:40:03 Alexander Marquart:

Dann so vielleicht leicht ketzerisch, aber ich dachte mir, ich muss die Frage stellen, hab ich gesagt, Na ja gut, meinst du wirklich, dass du mit dieser Gießkannen Strategie?

00:40:11 Alexander Marquart:

Diese Personen, die gut situiert sind, die das nötige Kleingeld haben, die sich Gedanken machen, wie müssen sie das Geld anlegen, dass sie die über diese Tausende von von Follower bei linkedin reist? Also ist das die richtige Strategie und da ist mir das aufgefallen, wie schnell das dann auch.

00:40:32 Alexander Marquart:

Zu so einer.

00:40:35 Alexander Marquart:

Ja, es hat so eine Eigendynamik entwickelt.

00:40:37 Alexander Marquart:

Wo ich dachte, so, man merkt ja, es tut der Person.

00:40:40 Holger Koschek:

Nicht gut, nee, aber es ist glaub ich schon ne Art sucht der ne die diese und da steckt wahrscheinlich auch so ne sucht nach Anerkennung dahinter, dass eben die Klickzahlen hochgehen meiner Beiträge.

00:40:53 Holger Koschek:

Dass ich immer mehr Follower habe und wie du schon sagst, die Frage dahinter ist ja wozu, was will ich damit erreichen, also reicht es mir einfach am Ende der Mensch zu sein, wo andere, wenn sie mir begegnen sagen, Ah dich kenn ich doch von Instagram, linkedin yo name.

00:41:11 Holger Koschek:

Mit ja oder will ich damit Geschäft machen? Und dann wäre aber genau meine Frage auch na ja, gibt es da nicht andere Kanäle, die da viel geeigneter wären, also n guter Fachartikel oder oder oder?

00:41:12

Mhm.

00:41:26 Holger Koschek:

Weil linkedin machen alle. Und so fühlt sich das auch an, da das alle machen.

00:41:33 Alexander Marquart:

Ist beliebig.

00:41:33 Holger Koschek:

Ist das wird, da wird er riesig rumgeschrien und so ne Lapp stimme kannst du gar nicht haben, dass du dann da rausstichst.

00:41:41 Holger Koschek:

Ja, und und das ist halt einfach nicht meins. Also ich komm da mit schlecht klar mit diesem ja dabei sein zu müssen und irgendwie höher, schneller, weiter ohne oder das und das ist glaub ich tatsächlich das viele Menschen sich gar nicht klar machen wozu sie das tun.

00:41:59

Mhm.

00:42:01 Alexander Marquart:

Und was, was mir jetzt gerade so durch den Kopf geht.

00:42:06 Alexander Marquart:

Als als Gegenmodell dieser These, weil ich, ich glaube, auch die Frage, die ich da gestellt habe, habe ich ja aus gutem Grund gestellt, weil ich es etwas schwierig fand, die Herangehensweise aber, man könnte es ja auch mal andersrum sehen und sagen, oder und Alex, ihr seid halt einfach eine Generation.

00:42:23 Alexander Marquart:

In der ihr damit nicht aufgewachsen seid, ne, also ihr kommt aus diesem schönen Open Business Club, wo man quasi ne digitale Form von Visitenkartensammlung hatte und das hat euch völlig erreicht beruflich zu werden.

00:42:33 Holger Koschek:

So langweilig.

00:42:36 Alexander Marquart:

Ja, heutzutage ist das eben Gang und oben. Das ist n Generationenproblem und ja, es gehört zu meinem professionellen Dasein dazu, egal ob ich jetzt selbständig oder.

00:42:49 Alexander Marquart:

Als Entrepreneur oder als Firmenlenker oder als in Anführungszeichen nur angestellte Personen in einem Konzern. Das gehört trotzdem dazu, dass ich das tue, weil das sichert mir perspektivisch auf die nächsten 20 Jahre irgendwie meinen beruflichen Werdegang könnte sein oder es könnte sein, dass es ein Generationsthema ist und dass da diese schnellen, aber aus meiner Sicht oft oberflächlichen Infos Snacks tatsächlich zeitgemäßer sind und auch zielgruppengerechter.

00:43:19 Holger Koschek:

Also wenn wir.

00:43:20 Holger Koschek:

Uns eben dann nicht als die zentrale Zielgruppe verstehen.

00:43:24 Holger Koschek:

Also Texte mit Tiefgang und.

00:43:25 Holger Koschek:

So einem aha Effekt die ich halt gerne.

00:43:27 Holger Koschek:

Eine Mark jetzt auf der Rückfahrt am Mittwoch mit Markus Doddojewitsch da dem meinem Co Autor von jedes Team ist anders gesprochen über unsere Websites beispielsweise. Also Sie haben eine Gemeinsame für das Buch und die die Methode und wir haben aber auch unsere Website und.

00:43:38

Ja.

00:43:46 Holger Koschek:

Entwickelt seine gerade weiter und meinte dann ja bezugnehmend auf meine Seite, naja, die ist ja sehr textlastig.

00:43:55 Holger Koschek:

Ja, das stimmt, weil ich halt gerne schreibe. Und vielleicht ist es nicht zielgruppengerecht. Das mag sein, aber ich Krieg aber auch von anderen das Feedback, dass sie sich darin wiederfinden, inhaltlich und.

00:44:00

Ja.

00:44:09 Holger Koschek:

Wer so etwas sagt, muss ja zumindest Teile davon gelesen haben und das ist halt zum Teil auch Bleiwüste. Ja, da ist auch mal n Foto dabei.

00:44:18 Holger Koschek:

Und ich find es auch wichtig, weil wenn alles jetzt nur noch so oberflächlich und fluffig und schnell ist, dann frag ich mich, wie wollen wir uns denn dann weiterentwickeln?

00:44:28 Holger Koschek:

Also wenn jede.

00:44:31 Holger Koschek:

Plakativ vorgetragene Idee.

00:44:36 Holger Koschek:

Von Claqueeren beklatscht wird und ja, es gar nicht mehr um die Bewertung des Inhalts geht, dann besteht aus meiner Sicht auch die große Gefahr, dass wir so vermeintliche Wahrheiten, die da drin stehen, die aber gar nicht reflektieren.

00:44:39

Mhm.

00:44:51 Holger Koschek:

Werden also weder von der Person, die das geschrieben hat, noch von den Menschen, die das lesen, dass die dann durch dieses Wiederholen und weiterverbreiten zu einer Wahrheit werden.

00:45:01

Mhm.

00:45:02 Holger Koschek:

Und dann wird mir Angst und Bange, weil das natürlich.

00:45:08 Holger Koschek:

Den ja den Menschen, die uns vielleicht nicht gutes wollen. Tür und Tor öffnet, die können genau dieses Vehikel nutzen, um einfache Botschaften.

00:45:19 Holger Koschek:

Unreflektiert unters Volk zu bringen.

00:45:22 Alexander Marquart:

Ist ja ne Diskussion, die im Zuge von Twitter, als es auch noch so hieß, ja auch schon geführt wurde, wo sie so wünscht mit diesem was waren es 160 200 Zeichen die man pro Tweet irgendwie machen konnte.

00:45:35 Alexander Marquart:

Dass das eben zur krassen Banalisierung und Bagatellisierung von komplexen Sachverhalten irgendwie führen würde, gerade wenn wir jetzt im politischen Kontext sind, ich glaub.

00:45:45 Alexander Marquart:

Während der Amtszeit von Donald Trump war das ja durchaus ein sehr.

00:45:50

Herz.

00:45:51 Alexander Marquart:

Schönes Beispiel für genau dieses Phänomen. Also da kann ich mich erinnern, war ja ne ähnliche Diskussion, ja.

00:45:57 Alexander Marquart:

Schon mal.

00:45:58 Holger Koschek:

Ja, ja, wenn ich mir andere Medien heute angucke, also auch das Fernsehen wird ja auch immer schnelllebiger, immer kürzer. Knappere Informationen vermeintlich auf den Punkt gebracht. Die großen Boulevardpressen arbeiten nach demselben Prinzip.

00:46:13 Holger Koschek:

Und wo bleibt der Raum und die Muße, um sich wirklich mal mit Themen auseinanderzusetzen?

00:46:23 Holger Koschek:

Frag ich mich ja.

00:46:25 Alexander Marquart:

Und ist für uns natürlich in unserem, in unserem Alltag n essentielles Thema, weil ich mein, Wir kommen in Organisationen rein.

00:46:33 Alexander Marquart:

Es gibt Problemstellungen, die dort vorliegen.

00:46:36 Alexander Marquart:

Da kann ich natürlich irgendwie im Twitter Modus irgendwie mit Plattitüden irgendwie durch den Raum.

00:46:44 Alexander Marquart:

Krakeelen irgendwie und sagen, wie was zu tun ist. Aber in dieser Kürze der Diskussion und in der mangelnden Ambivalenz, die so ein Format ja auch bietet, kann ich ja keine sinnvolle Lösung bieten.

00:46:55 Holger Koschek:

Nee, zumal die die Lösungen ja manchmal auf auf Seite unserer Kunden oder Auftraggeberinnen.

00:47:03 Holger Koschek:

Schon im Kopf ist und wir sollen sie vielleicht nur noch bestätigen. Und auch das ist ja letztendlich derselbe Mechanismus, den wir eben auf solchen Plattformen vorfinden. Ich publiziere was, und ich erwarte keinen Diskurs, sondern ich erwarte Bestätigung.

00:47:16 Alexander Marquart:

Mhm.

00:47:18 Alexander Marquart:

Oder massivste Kontroverse?

00:47:22 Alexander Marquart:

Wo es schon, wo es ja aber auch nicht mehr um Diskurs geht, da geht es um die Konfrontation zwischen Sichtweisen und Triggerpunkten.

00:47:30 Alexander Marquart:

Das ist dann so die andere Alternative. Ja, das beobachte ich jetzt gerade auf linkedin auch, dass es entweder.

00:47:37 Alexander Marquart:

Jungs, wir sind alle irgendwie der gleichen Meinung polskit oder welche, die mit Absicht so angelegt sind, damit die Beklatschung einerseits und die die vernichtenden Kommentare irgendwie aus der offensichtlich.

00:47:52 Alexander Marquart:

Gleich getriggerten gegenüberliegenden Meinungsblase irgendwie dann aufkommt. Also dazwischen sehe ich gerade sehr wenig und ich geb es zu. Ich hab mich seither auch stärker bei linkedin irgendwie zurückgenommen.

00:48:08 Holger Koschek:

Was machen wir jetzt damit? Also nehmen wir das hin als OK, das ist halt die Art, wie eine heutige Generation arbeitet, kommuniziert.

00:48:22 Holger Koschek:

Miteinander umgeht? Oder setzen wir dem was entgegen? Und wenn ja, was?

00:48:24

Mhm.

00:48:29 Alexander Marquart:

Also ich hab es ja vorhin gesagt oder die Frage so plakativ gesagt, ist es n generationenproblem ich ich hab es jetzt eher als Hypothese irgendwie aufgefasst. Ich weiß gar nicht, ob es tatsächlich ein ein Generationenthema ist. Das ist n Entwicklungsthema einer Kommunikationsform über ein online Plattform so zunächst erstmal so sehe ich das jetzt. Ich halte es nicht für erbaulich, das ist jetzt aber meine Privatmeinung.

00:48:57 Alexander Marquart:

Meine Konsequenz ist, ich spring auf diesen Zug der Content Creation nicht mehr so stark auf, außer wenn ich dann was sagen möchte.

00:49:05

Mhm.

00:49:08 Alexander Marquart:

Aber vielleicht muss man mit dem anders sein, des Zustandes aber auch irgendwie umgehen. Und ich mein, Wer wenn ich wer als im Herzen von Agilisten mit inspektive, würde ich sagen.

00:49:23 Alexander Marquart:

Ist Veränderung nur mal das, mit was wir schon unser ganzes berufliches Leben ja auch mit umgehen und das ja auch ein bisschen vor uns hertragen.

00:49:33 Alexander Marquart:

Ob ich was dagegen tun kann, weiß ich nicht.

00:49:37 Holger Koschek:

Also ich möchte ja, ich möchte nicht.

00:49:38 Alexander Marquart:

Oder?

00:49:38 Alexander Marquart:

Ich.

00:49:42 Holger Koschek:

Mich einem Algorithmus unterwerfen, der meinen Beitrag bewertet und auf den Plattformen platziert? Das ist nicht.

00:49:49 Holger Koschek:

Mein Ziel, und da merke ich auch nen Widerstand, den möchte ich nicht, mich nicht beugen also.

00:49:55 Alexander Marquart:

Mhm.

00:49:56 Holger Koschek:

Der Preis, den ich dafür vielleicht zahle, ist, dass meine Beiträge eben nicht so sehr gelesen werden, aber den Zahl ich dann auch gerne, weil zumindest in meiner kleinen Welt es so ist, dass die Menschen, die es wirklich interessiert, dann schon noch Wege finden und.

00:50:04 Alexander Marquart:

Mhm, klar.

00:50:12 Holger Koschek:

Den Content zu finden. Vielleicht ist es auch nicht so. Vielleicht liege ich damit auch völlig falsch, aber auch dann kann ich damit leben. Warum kann ich damit leben, weil ich, und das ist vielleicht der Unterschied.

00:50:23 Holger Koschek:

Diese Plattform nicht als mein einziges Medium für den Austausch mit anderen Menschen nehme. Ja, sondern ja, ich sehe zu, dass ich über das Jahr mit vielen Menschen direkt in Kontakt komme.

00:50:38 Holger Koschek:

Ne dieser Podcast ist ein Beispiel. Wenn wir Musik machen, ist es ein Beispiel, das tun wir ja auch.

00:50:44 Holger Koschek:

So dass wir nicht nur Musik machen, sondern dass wir eben auch über gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen und auch Themen unserer Profession betreffend sprechen. Das habe ich, wenn ich mit.

00:50:59 Holger Koschek:

Meiner fahrradgruppe sonntags hier die Wälder rund um meinen Heimatort unsicher mache und also solche persönlichen Begegnungen, das ist mir halt wichtig. Und ja, deswegen kann ich halt vielleicht auch so gelassen mit diesen Plattformen umgehen, weil sie halt nicht mein einziger Lebensinhalt sind, ja.

00:51:22 Alexander Marquart:

Bevor wir zum citatus Monats kommen, wurde was sehr schönes rausgesucht hat, fällt mir jetzt noch ein Aspekt irgendwie noch mal ein. Hat sich deiner Meinung nach.

00:51:34 Alexander Marquart:

Das verändert seitdem wir.

00:51:37 Alexander Marquart:

Pandemiebedingt nicht mehr so viel physisch mit anderen Menschen zusammen sein konnten.

00:51:43 Alexander Marquart:

Und wie hat sich das nach in der Post Coronazeit deiner Meinung nach entwickelt hat? Es hat es für dich n Einfluss gehabt?

00:51:53 Holger Koschek:

Hm, also die Corona Zeit hat bei mir.

00:52:01 Holger Koschek:

Eher die Sehnsucht verstärkt mich dann wieder physisch mit Menschen treffen zu können. Das hab ich.

00:52:06

Mhm.

00:52:07 Holger Koschek:

Deutlich gemerkt bei Konferenzen also es gab ja den Versuch, Konferenzen ins Digitale zu heben. Einige tun das ja auch heute noch. Für mich ist das nichts, das habe ich festgestellt, ich fühle mich da und.

00:52:21 Holger Koschek:

Nicht so rund, wohl weil es halt wieder Medien sind, mit denen ich umgehen muss. Ich hab auch schon Vorträge auf online Konferenzen gehalten, dass es teilweise noch schwieriger, weil du dann mit verschiedenen Plattformen arbeiten musst und.

00:52:31 Alexander Marquart:

Pia, ich weiß du.

00:52:34 Holger Koschek:

Da hab ich mich wirklich gefreut, als ich das erste Mal dann wieder auf einer echten Live Konferenz war und mit Menschen in einem Raum zusammen schnacken, Essen, trinken, singen, was auch immer tun konnte.

00:52:48 Holger Koschek:

Ähm.

00:52:49 Holger Koschek:

So gesehen hat mir die Corona Zeit gezeigt, wie wichtig mir das ist. Auf der anderen Seite habe ich in der Coronazeit auch gelernt, dass es viele Arbeitskontexte auch in meinem Arbeitsleben gibt, die ich gut von zu Hause ausmachen kann, wo ich nicht zwingend in ein anderes Büro fahren muss. Also auch das ist eine wertvolle Erkenntnis für mich und das hat sicherlich dann auch mein Arbeitsleben dahingehend beeinflusst, dass ich mir jetzt bewusster überlege, wann ich auf Reisen gehe und was ich dann von zu Hause machen kann.

00:53:24 Alexander Marquart:

Aber es ist nicht so, dass ich mich jetzt nach der Pandemie mehr für das eine oder das andere entschieden habe. Die Entscheidung ist bewusster geworden, ich glaub, das ist der Unterschied. Ja, das stimmt, geht nur so und mit diesem Konferenz Beiträgen, da kann ich zu 100% zustimmen in eine Kamera zu sprechen ohne.

00:53:24

Ja.

00:53:31 Holger Koschek:

Mhm, Mhm.

00:53:49 Alexander Marquart:

Im Raum irgendwie sehen zu können und.

00:53:51 Alexander Marquart:

Jobs einen Vortrag zu halten oder etwas ausführen zu wollen, das ist schon sehr unangenehm, wie ich finde. Also das das macht nicht viel Spaß, man spricht sowieso ne wieso ne Dose n bisschen rein war aber so mein Eindruck, dass da hab ich mich als das eher wieder aufgelockert wurde im Sinne von wir sehen uns dann im Raum, ich hab dann gelesen vielleicht der Anekdote dazu nochmal. Ich hab dann mal mit Menschen gesprochen die am Fernsehen arbeiten und die haben mir erstmal klar gemacht, dass das.

00:54:21 Holger Koschek:

Für Moderatorinnen und Moderatoren von Fernsehsendungen der Normalfall.

00:54:24 Holger Koschek:

Es, das war mir gar.

00:54:26 Holger Koschek:

Klar.

00:54:26 Alexander Marquart:

Ja, ja.

00:54:27 Holger Koschek:

Ne, also wenn man darüber nachdenkt natürlich, die gucken halt in so ne Kamera da rein, aber die haben nichts anderes.

00:54:30 Alexander Marquart:

Ja, ja, logisch. Wir haben eine.

00:54:34

Hm.

00:54:34 Holger Koschek:

Und dann habe ich gesagt, OK, das.

00:54:39 Holger Koschek:

Ja, ist nicht, ist nicht meins. Das möchte ich, dass ich ist ja nicht mein Berufswunsch.

00:54:40 Alexander Marquart:

Meine Welt.

00:54:43

Ja.

00:54:45 Holger Koschek:

Ja, ja, aber.

00:54:45 Alexander Marquart:

Wobei ich die Frage aber in die andere Richtung gedacht hab. Also haben sich deiner Meinung nach die Nutzungen von diesem sozialen Plattform.

00:54:55 Alexander Marquart:

In dieser Zeit verändert also mit dem Eintreten in diese Pandemie Zeit, in der wir ja alle zu Hause waren und dann auch Post. Corona hat sich damit vielleicht auch ja dieses Phänomen erst ergeben.

00:55:10

Hm.

00:55:14 Holger Koschek:

Schwer zu sagen, ob das jetzt an der Pandemie gelegen hat oder ob nicht dieser Trend schon vorher, auf den ich es nenne, sie mal privaten sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook zu sehen war. Und.

00:55:33 Holger Koschek:

Das erkannt hat, dass das offensichtlich ein Bedürfnis vieler Menschen ist und deswegen diese Mechanismen auch für die eigene Plattform übernommen hat und es auch getan hätte, wenn es keine Pandemie gegeben hätte.

00:55:46 Holger Koschek:

So.

00:55:47 Holger Koschek:

Wage ich nicht beurteilen.

00:55:50 Alexander Marquart:

Wo ist das Mhm?

00:55:52 Holger Koschek:

Also ich weiß auch tatsächlich gar nicht, wann genau das passiert ist. Also es ist ja vermutlich auch schleichend passiert.

00:55:59 Alexander Marquart:

Ich wollte gerade sagen, ja.

00:56:01

Nee.

00:56:03 Alexander Marquart:

Ich kann mich nur an einen Moment erinnern. Ich weiß nicht, wer wer mich auf diesen Gedanken mal gebracht hat, war so vor ungefähr einem halben Jahr.

00:56:11 Alexander Marquart:

Irgendwann mal saß ich irgendwie da und bin so durch die Timeline von von linkedin geflogen. Und wie das ja immer so ist mit diesen Rabbit Holes, in dem man dann irgendwie so auf einmal reingesogen wird. Immerhin habe ich dann das Handy beiseite gelegt und gesagt.

00:56:27 Alexander Marquart:

Was hat dir die letzte Stunde, die du das jetzt gemacht hast, eigentlich gebracht und wie fühlst du dich gerade hier? Und ich musste für mich feststellen, ich weiß noch gar nicht mehr, ob es nur.

00:56:36 Alexander Marquart:

Stunde war.

00:56:37 Alexander Marquart:

Das war so das eine Phänomen, was mir dann in diesem Moment, also ich war nicht so schlau, nur diese Frage aus mir herauszustellen, sondern irgendjemand hat es davor mal gemacht, aber ich habe das dann tatsächlich mal dann gemacht in so einer Situation, und das fand ich sehr erschreckend. Also mir ist aufgefallen, ich bin viel länger irgendwie wahrscheinlich da drin gewesen, als ich es eigentlich aus dem Bauchgefühl hatte.

00:56:57 Alexander Marquart:

Ich bin auch mit der Erkenntnis rausgelaufen, Ich bin nicht schlauer geworden seither.

00:57:05 Alexander Marquart:

Mir hat das eigentlich nicht viel gebracht und ich hab nur noch die dritte Frage gestellt und da wurd es dann richtig. Also für mein Empfinden wirklich Haig, ich hab gesagt ich hab eigentlich.

00:57:15 Alexander Marquart:

Ein richtig schlechtes Gefühl.

00:57:19 Alexander Marquart:

Ein vielleicht sogar fast körperlich schlechtes Gefühl, als zu dem Zeitpunkt, als du das Handy in die Hand genommen hast und darum gescrollt hast. Und ich glaube, das war.

00:57:30 Alexander Marquart:

Für mich gemer.

00:57:31 Alexander Marquart:

Ich hab das tut mir nicht gut, ich, ich nutze es an manchen Stellen aber so wie du vorhin auch gesagt hast, eine viel bewusstere Umgang damit und ich vermisse es seither eigentlich fast gar nicht.

00:57:46 Holger Koschek:

Ich kenn das gut, dieses Gefühl, das hatte ich auch mehr als einmal, dass ich mich in einer dieser Plattformen verloren habe.

00:57:54 Holger Koschek:

Und ein gutes Gefühl hatte ich, als ich letzte Woche in meinem Urlaub mich auf die Terrasse gesetzt und einfach ein Buch gelesen habe.

00:58:05 Holger Koschek:

Und das ist auch hilfreich, einfach sich noch mal wieder daran zu erinnern, wie es eben, wie man seine Zeit auch anders nutzen kann und was das für Gefühle in mir hervorruft dann.

00:58:17

Mhm.

00:58:18 Holger Koschek:

Ist beim nächsten Griff nach dem Handy.

00:58:22 Holger Koschek:

Dieser Suchtfaktor vielleicht nicht mehr ganz so groß.

00:58:28 Alexander Marquart:

Da hab ich tatsächlich auch noch ne ne ne Geschichte die die fand ich auch sehr bemerkenswert. Das fällt mir jetzt gerade ein, wo du das erzählst. Bin von meiner Tochter vor ungefähr einer Woche gefragt worden, nein, sie hatte eigentlich nicht gefragt, sie hat die Aussage gemacht, wirklich, wir hatten es überhaupt nicht von diesem Thema, aber sie hat irgendwie so wie würde man sagen so Auster lamen rausgeschossen irgendwie so sag mal ich bin ja hier in der Familie die die am meisten liest, oder?

00:58:58 Alexander Marquart:

Man sagt Entschuldigung. Ich dachte so.

00:59:04 Alexander Marquart:

Und sie meinte tatsächlich, jetzt lesen im Sinne von ein gutes Buch lesen.

00:59:07

Ja.

00:59:10 Alexander Marquart:

Also wir praktizieren es uns wirklich sehr kontinuierlich und sehr regelmäßig, so als Situation. Also das ist einer unserer Riten, die wir tatsächlich machen.

00:59:23 Alexander Marquart:

Ist aber, und das ist mit dem Moment das klar geworden, tatsächlich eigentlich die häufigste Zeit, in der ich wirklich lese.

00:59:30 Alexander Marquart:

In einem Buch und jetzt nicht n Zeitungsartikel n Fachartikel.

00:59:34 Alexander Marquart:

Im Land, in auf dem Handy oder sonst irgendwo. Und das passt für mich jetzt auch gerade. Also das erzählt, das ist auch gerade ganz stark da rein, so, dieses Japan habe ich das letzte Mal wirklich ganz bewusst.

00:59:47 Alexander Marquart:

Und in aller Ruhe im Buch.

00:59:48 Holger Koschek:

Gelesen? Ja ne und ein gutes Buch ist eben nicht das, was wir auf diesen sozialen Medien finden, so dieser schnelle Bam bam bam Content, sondern im besten Falle ist das etwas, wo Menschen sich viele Gedanken gemacht haben. Sie 10 mal im Kopf hin und Her gewälzt haben, bevor sie sie dann zu Papier gebracht haben.

01:00:12 Alexander Marquart:

Da kann man viele Dinge sehen.

01:00:15 Alexander Marquart:

Die man aus der jetzigen Perspektive, die ich hatte. Ich versuche gerade irgendwie eine zweifelsfrei ungelenke Überleitung zu deiner Zitat ist.

01:00:22 Alexander Marquart:

Letztes Taste.

01:00:23 Holger Koschek:

Wir schaffen ja. Alexander von Humboldt hat was schönes gesagt, und zwar die gefährlichste aller Weltanschauungen noch mal. Das ist ein so schwieriges Zitat, also die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die jener Leute, die die Welt nicht angeschaut haben.

01:00:47 Holger Koschek:

Das kann natürlich an Alexander von Humboldt leicht sagen, denn er hat zweifelsohne die Welt angeschaut oder zumindest signifikante Teile dieser Welt und dabei viel gelernt. Und ich glaube, das ist.

01:00:51 Alexander Marquart:

Zweifelsfrei.

01:01:02 Holger Koschek:

Etwas, was wir gar nicht oft genug tun können, nach draußen zu gucken, was denn da um uns herum passiert. Das muss jetzt ja nicht die große Wartewelt sein, denn es reicht ja schon, wenn wir einfach vor die eigene Haustür gehen und wirklich mal aufmerksam sind und.

01:01:19 Holger Koschek:

Beobachten, anstatt gleich alles zu kommentieren.

01:01:19 Alexander Marquart:

Mhm, Mhm.

01:01:24 Alexander Marquart:

Ja, ja.

01:01:24 Holger Koschek:

Mal zuhören und gucken.

01:01:27 Alexander Marquart:

Ich mein ich als leidenschaftlicher Reisender.

01:01:33 Alexander Marquart:

Kann das nur unterstreichen, also seh ich genauso.

01:01:39 Alexander Marquart:

Dann schauen wir doch mal frohe Mutes in den späten Frühling. Ja, in den nächsten Monat und.

01:01:48 Holger Koschek:

Hören uns im Juni wieder.

01:01:51 Alexander Marquart:

Wunderbar.

01:01:52 Holger Koschek:

Mach’s gut. Bis dahin macht es gut da draußen. Tschüss.

01:01:55

Tschüss.